Projekt "Zweitzeugen"

Projekt "Zweitzeugen"

Fünft- und Sechstklässler*innen werden Zweitzeugen (09.05. & 10.05.2023)


Schüler*innen der Katholischen Hauptschule beschäftigen sich mit der Lebensgeschichte des Holocaust-Überlebenden Rolf Abrahamsohn.


Der Verein ZWEITZEUGEN e.V. veranstaltete Workshops und erzählte die Überlebensgeschichte des Zeitzeugen Rolf Abrahamsohn aus Marl. Der Verein setzt sich zum Ziel, ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen und erzählt deshalb Kindern und Jugendlichen die Lebensgeschichten von in der NS-Zeit verfolgten Jüdinnen und Juden weiter, die heute alt oder verstorben sind.

Schüler*innen werden zu Zweitzeugen


Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus standen in der vergangenen Woche für Schüler*innen der fünften und sechsten Klassen auf dem Stundenplan. 

Die Schüler*innen werden durch die Erzählungen im Projekt selbst zu Zweitzeugen, die ermutigt werden, sich aktiv gegen Rassismus einzusetzen.


Zu Beginn fragte Romina Leiding vom Bildungsprojekt die Teilnehmenden: „Was ist denn für euch im Leben wichtig?“ Schnell kamen die Antworten: Von Fußball spielen, Familie und Freunde über Handy, Haustiere und Essen. Dann wurden Karten verteilt, welche die Gesetze verdeutlichen, mit denen das Leben der Jüdinnen und Juden in der NS-Zeit eingeschränkt oder verboten wurde: staatliche Schulen besuchen, Schokolade essen, Haustiere halten, Mitglied im Sportverein sein, bestimmte Lebensmittel wie Milch oder Weizen kaufen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren waren gesetzlich verboten. Die Teilnehmenden erfuhren zeitgeschichtliche Grundlagen zum Thema. 


Rolf Abrahamson - ein Überlebender von sieben Konzentrationslagern in der NS-Zeit


Romina Leiding erzählt anschaulich und mit Hilfe von Familienfotos, dem Pass und Interview-Ausschnitten von Rolf Abrahamsohn, der als einzige Überlebender der Familie sieben Konzentrationslager überstanden hat. Seine Eltern besaßen ein Textilgeschäft in Marl, das in der Reichspogromnacht 1938 zerstört wurde.


Deportiert nach Ausschwitz und zurückgekehrt in seine Heimatstadt Marl, um auf seinen Vater und Bruder zu warten, die leider nie wieder zurückkamen, eröffnete er ein Geschäft für Jeans. Zum Andenken an seine Eltern pflanzte Rolf Abrahamsohn einen Wald mit mehr als 5000 Bäumen und war Mitbegründer des Jüdischen Museums in Dorsten.

Zweitzeugen-Ausweis als Zeichen gegen Rassismus


 Am Ende des emotionalen Workshop-Tages setzten die Schüler*innen selbst ein Zeichen gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus:


Die Fünft- und Sechstklässler füllten Zweitzeugen-Ausweise aus und schrieben auf Postkarten, was sie der Welt sagen wollen, um sie ein bisschen besser zu machen und wie sie sich selbst zukünftig gegen Rassismus einsetzen. (Durchgeführt und organisiert von der Klassenlehrerin Klasse 6b Sara Würtz, Katholische Hauptschule Marl, auch Lehrerin zuständig für Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage)

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